„Persil bleibt Persil“ – Ursprung eines Slogans

In dem 1961 von Werner Suhr geschriebenen Buch „Markenartikel – Trumpf auf allen Märkten“ findet sich ein interessanter Hinweis zur Entstehung eines der bekanntesten deutschen Markenslogans:

„’Jenes Persil bleibt Persil’ ist übrigens noch aus einem anderen Grund interessant: Vor über 20 Jahren schrieb Hans Domizlaff in seinem Lehrbuch `Die Gewinnung des öffentlichen Vertrauens´mit nicht zu verkennender Anspielung: Ein gutes Beispiel für die in der Werbung berüchtigt gewordenen Offenbarungen der Verkäuferseele bietet der geistlose Satz Mandril bleibt Mandril´. Er kann typisch für ein Händlergespräch sein, aber die Masse empfindet einen solchen Satz nur als schwache Verteidigung gegen irgendwelche Zweifler. Doch war die Empfindung der Masse in diesem Fall eine andere. Gewiß war der Persil-Slogan nicht geistvoll, aber das war als Slogan für die Hausfrau auch nicht seine Aufgabe. Daß `Persil bleibt Persil´ wie die Versicherung eines Vertreters in einem Verkaufsgespräch anmutet, ist hingegen durchaus richtig; es deutet sogar auf die eigentliche Entstehung des Slogans. Zwar hat Karl Heinrich noch 1960 (in Donnhofers Wirtschaftsheftchen) erklärt, der Slogan wäre 1920 geschaffen – aber er wurde nie geschaffen, wenigstens nicht von einem Texter. Persil bleibt Persil´ ist eine dem Alltag entnommene Äußerung von Konsumenten. So jedenfalls hat es Paul Mundhenke, einst Werbeleiter der Henkelwerke, in seinem kuriosen Pamphlet `Wat et nit all givt´ erzählt. Was andere, am Schreibtisch gefundene Slogans mit Hilfe der Holzhammermethode bewirken sollen, war hier – als Ausdruck der öffentlichen Meinung – bereits da und musste lediglich mit jener Methode untermauert werden.“

Suhr, Werner: Markenartikel. Trumpf auf allen Märkten. München, 1961, S. 241-242.

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